Komplettabriss Bielefeld - Vom Keller bis zum Dach alles weg

Gestern stand ich mit Herrn Schmidt vor seinem Elternhaus in Schildesche. 1958 gebaut, jetzt muss es weg für nen Neubau. "Is schon komisch", sagte er, "hier bin ich aufgewachsen". Ich versteh das - bei jedem Komplettabriss in Bielefeldverschwindet auch ein Stück Geschichte. Aber wir machen das respektvoll und sauber, und am Ende entsteht was Neues. Nach drei Tagen war nur noch ne saubere Grube da, bereit für die Zukunft.

Einfamilienhausabriss

Einfamilienhäuser abreißen is unser Kerngeschäft. Jede Woche machen wir zwei bis drei Stück platt. Das klingt brutal, is aber ne Wissenschaft für sich. Erstmal muss alles raus was noch verwertbar is - alte Heizkörper, Kupferrohre, manchmal sogar noch gute Dachziegel. Dann kommt die Schadstoffprüfung. In nem Haus von 1965 findest du garantiert Asbest - im Dach, in den Fassadenplatten, manchmal sogar im Fliesenkleber!

Letzte Woche in Jöllenbeck, typisches 70er-Jahre-Haus, eineinhalb Geschosse. Der Bagger hat zwei Tage gebraucht. Erst das Dach runter, dann Stockwerk für Stockwerk. Der Keller war der härteste Teil - 40cm dicke Betonwände, da musste der große Abbruchhammer ran. Am Ende waren es 450 Tonnen Schutt! Aber alles säuberlich sortiert: Ziegel zu Ziegel, Beton zu Beton, Holz zu Holz. So kriegen wir ne Recyclingquote von über 90 Prozent hin.

Mehrfamilienhausabriss

Mehrfamilienhäuser sind ne ganz andere Liga. Da reden wir von 3-4 Wochen Arbeit, mehreren tausend Tonnen Schutt und jeder Menge Logistik. Vor zwei Monaten hatten wir son Projekt in der Oldentruper Straße - ein Sechsfamilienhaus aus den 50ern, vier Stockwerke plus Keller. Erstmal mussten alle Mieter raus sein, dann die ganzen Versorgungsleitungen gekappt werden. Gas, Wasser, Strom, Telefon - alles muss fachgerecht stillgelegt werden.

Bei sowas großen Projekten arbeiten wir mit zwei Baggern gleichzeitig. Einer reißt ab, der andere sortiert und lädt auf. Die LKWs fahren im Akkord - 40 Fuhren am Tag, jede 25 Tonnen. Die Nachbarn haben wir vorher alle informiert, Staubschutznetze aufgehängt und die Straße zweimal täglich gewässert. Nach drei Wochen war der ganze Block weg, nur noch ne saubere Fläche. Der Investor war begeistert - zwei Wochen schneller als geplant!

Schadstoffsanierung

Schadstoffsanierung is bei fast jedem Komplettabriss dabei. Besonders Asbest macht immer wieder Probleme. Letztens in Heepen, schönes altes Fachwerkhaus, aber die komplette Fassade war mit Asbestplatten verkleidet. 300 Quadratmeter! Da kannst du nicht einfach mit dem Bagger ranfahren. Alles muss in Schutzanzügen abgebaut, doppelt verpackt und als Sondermüll entsorgt werden. Kostet extra, aber Sicherheit geht vor!

Auch alte Nachtspeicheröfen sind so ne Sache - da is oft Asbest drin und manchmal sogar noch PCB im Kondensator. Oder die alten Teerkleber unter dem Parkett - auch krebserregend! Wir arbeiten da nur mit zertifizierten Fachfirmen zusammen. Die kommen mit Spezialausrüstung, machen alles dicht und saugen mit Unterdruckanlagen ab. Erst wenn die Messung sagt "sauber", dürfen wir mit dem eigentlichen Abriss anfangen. Sicherheit für unsere Jungs und die Nachbarn hat oberste Priorität!

Kellerabriss

Der Keller is immer der härteste Part beim Komplettabriss. Die alten Keller hier in Bielefeld sind oft aus Bruchstein gemauert, manchmal sogar noch mit Lehm verfugt. Oder die Nachkriegskeller - massiver Beton, teilweise 50cm dick, weil die Leute damals noch an Bunker gedacht haben. Da brauchst du schweres Gerät!

Neulich in Sennestadt mussten wir nen Keller rausreißen, der war tiefer als das Nachbarhaus gegründet. Da kannst du nicht einfach losbrechen, sonst sackt nebenan alles ab! Erstmal Spundwände setzen, dann schichtweise abtragen. Die Bodenplatte war 60cm dick - da hat selbst unser großer Abbruchhammer kapituliert. Am Ende mussten wir sprengen - natürlich mit allen Genehmigungen und Sicherheitsmaßnahmen. Hat geklappt, der Nachbar hat nix gemerkt außer nem kleinen Rums!

Entsorgung & Recycling

Entsorgung und Recycling sind heute das A und O beim Komplettabriss. Früher hat man alles auf die Kippe gefahren, fertig. Heute wird alles getrennt und wiederverwertet. Bei nem normalen Einfamilienhaus kommen da schnell 400-500 Tonnen Material zusammen. Davon sind 200 Tonnen Ziegel - die werden geschreddert und als Recycling-Schotter im Straßenbau verwendet. 150 Tonnen Beton - wird auch zu Schotter. 50 Tonnen Holz - geht in die Spanplattenproduktion oder ins Biomassekraftwerk.

Metall is Gold wert - Kupfer, Messing, Edelstahl, alles wird raussortiert und verkauft. Bei nem alten Haus kommen da schnell 5.000 Euro zusammen, die wir direkt vom Preis abziehen. Selbst der alte Dachschiefer wird wiederverwendet - gibt Firmen die machen daraus Gartensplitt. Nur 5-10% landet wirklich auf der Deponie, meist Mischabfälle und kontaminiertes Material. Das is gut für die Umwelt und spart unseren Kunden Geld!

Baugrubenvorbereitung

Nach dem Abriss kommt die Baugrubenvorbereitung - oft unterschätzt, aber super wichtig! Der Baugrund muss perfekt vorbereitet sein für den Neubau. Letzte Woche in Brackwede, da sollte nach unserem Abriss direkt ein Mehrfamilienhaus hin. Problem: Der alte Öltank war undicht, der ganze Boden kontaminiert. 500 Kubikmeter Erde mussten raus und als Sondermüll entsorgt werden. Dann frische Erde rein und verdichten.

Manchmal findest du auch Überraschungen - alte Bunkerreste, vergessene Zisternen oder wie neulich in Gadderbaum nen kompletten Luftschutzkeller, von dem keiner mehr wusste! Alles muss raus, sonst gibts später Probleme beim Neubau. Am Ende prüfen wir mit dem Bodengutachter die Tragfähigkeit, machen Verdichtungsmessungen und übergeben ne saubere, baureife Grube. Der Neubau kann direkt starten - keine bösen Überraschungen, keine Verzögerungen!